KURT ZELTNER & Band

Nach den reduzierten, eher leisen Songs des letzten Albums ist Kurt Zeltner zurück mit grossem Besteck! Der Einstieg in ein über zweiminütiges Intro verspricht nicht nur kreatives Schaffen, sondern vor Allem Einblick in Zeltners Welt, um nicht zusagen in seine Seele. Intro und Outro umrahmen neun frech komponierte und raffiniert arrangierte Perlen. Jede steht eigenständig, alle sind sie unterschiedlich und doch sind sie in einem völlig gleich. Typisch Kurt Zeltner.

Wie üblich schert er sich nicht um Genres oder No-Goes der Musikindustrie. Musikalisch unverkennbar und vielfältig zitiert er Robert Johnsons «Crossroad» genauso einzigartig, wie er einen gregorianischen Chor in «Urban Bullshit» einsingt. Seine Stimme wurde von Rockpapst Dillier auf SRF3 bereits nach seinem ersten Solo-Album mit der von Mark Lanegan oder Nick Cave verglichen. Mit der neuen Coolness und seiner unverwechselbaren Energie setzt er jetzt noch einen drauf. Kurt Zeltner lebt, nein, Kurt Zeltner ist Musik.

Textlich stellt Zeltner unangenehme Fragen oder verpackt seine Gedanken in lustige Metaphern wie bei «Leonard», der sich entschieden hat rückwärtszugehen, um die Vergangenheit zu sehen, da früher alles besser war. Im vermeintlichen Bluesklassiker «C’mon in my Kitchen» lässt er die Buben mit Bomben spielen und verpackt das Weltgeschehen geschickt in eine lustige Geschichte.

Auf die Frage nach der Motivation pflegt Zeltner über sein Werk zu sagen: «Es ist nicht mein Anspruch liebliche Musik zu schaffen. Sollte ich meine Musik je in einem Lift hören, bin ich künstlerisch gescheitert.»